Die Juni-Veranstaltung der BGF+ Akademie nimmt unsere Architekten und Planer mit auf eine Zeitreise in die Baugeschichte der Stadt Wiesbaden. Auf dem „Lehrplan“ der internen Weiterbildung steht ein Stadtspaziergang durch Südstadt, Kaiser-Friedrichring und Rheingauviertel. Vor Ort erläutert Architektin und BGF+ Kollegin Birgit Roth die Merkmale von Stadtraum und Gebäuden der Gründerzeit. Als Autorin und ehemalige wissenschaftliche Leiterin des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst zeigt sie anschaulich, wie eine nachhaltige Planung von Quartieren bereits im 19. Jahrhundert gelingt. Ausgewählte Straßen und Gebäude belegen, was einen Stadtraum über Jahrzehnte hinweg bis heute lebenswert macht.
Die Stadt Wiesbaden wird zur Weltkurstadt.
Hat Wiesbaden im Jahr 1850 noch 16.000 Einwohner, sind es im Jahr bereits 100.000 Einwohner. So wachsen zwischen ca. 1856 und 1910 nördlich, südlich und westlich des historischen Fünfecks große Stadtviertel heran. Allein zwischen 1900 und 1907 entstehen im Rheingauviertel über 1.000 Mietwohnungen in mehr als 50 Straßenzügen. Wiesbaden entwickelt sich in diesem Zeitraum zur Weltkurstadt.
…was Städte lebenswert macht.
In Wiesbaden wachsen Stadtteile, die „das Schöne mit dem Nützlichen verbinden“: Repräsentative Bauten, Vorgärten und Baumalleen, aber auch Gebäude, in denen unten gearbeitet und oben gewohnt wird entstehen. Mit dem Bebauungsplan von Reinhard Baumeister aus dem Jahr 1894 wird die Abwechslung im Stadtraum immer wichtiger. Gebogene Straßen, kleine Lufträume, Erholungsplätze und viel Grün entstehen.