Knapp 40 Mitarbeiter der BGF+ Architekten haben sich in der letzten Oktoberwoche zum Thema Holzhybrid-Bauweise informiert. Die Weiterbildung fand im großen Saal des Galli Theaters statt und wurde von Prof. Helmut Zeitter kompetent gestaltet. Als Professor für Holzbau, Baustatik, Ingenieurmathematik an der Frankfurt University of Applied Sciences und Partner der Wagner Zeitter Bauingenieure in Wiesbaden hat er Theorie und Praxis aufs Beste verbunden.
Mit Holz wird seit jeher gebaut und schon früh strebten Holzhäuser in die Höhe. Nach dem großen Brand in Lissabon wurden beispielsweise im Quartier Marquês de Pombal 5-geschossige Gebäude aus und mit Holz errichtet. Weit über 200 Jahre haben diese Holzkonstruktionen mit Mauerwerk kleinere und größere Erdbeben und vieles mehr ausgehalten. Heute noch sind die Wohnungen mitten in Lissabon begehrt und werden aufwendig saniert.
Helmut Zeitter stellte neben historischen auch aktuelle Bauprojekte in Holzhybrid-Bauweise vor und ging auf die wesentlichen Merkmale ein. Welche Bauweisen wie zum Beispiel Skelettbauweise, Holztafelbau und Massivholzbauweise gibt es? Wie wird wirklich nachhaltig mit Holz gebaut? Der erfahrene Praktiker zeigte auf, wie Schall- und Brandschutz, Luft- und Winddichtheit und Wohnbehaglichkeit gelingen und welche Fehlerquellen es zu vermeiden gilt.
Jedes Gebäude besteht aus verschiedenen Baustoffen. Auch die Holzhybrid-Bauweise verbindet Holz, Beton und Stahl. Das Fundament, Treppen, Fahrstuhlschacht und Decken werden aus Beton gefertigt. Holz dominiert bei der Gebäudehülle und im Innenausbau. Ausschlaggebend ist die fachkundige Verbindung der Materialien. In der Phase der Projektfindung entscheidet sich, welches Material welche Aufgabe übernehmen kann. Bauingenieur Zeitter fasste die Bedeutung von Regelwerk, Ausschreibung, Leistungsbeschreibung und Planung anschaulich zusammen.
Mit diesem Vortrag zur Holzhybrid-Bauweise startet das Büro BGF+ Architekten seine aktuelle Weiterbildungsinitiative 2021/22. Die BGF+ Akademie vermittelt und vertieft Wissen rund um Architektur, Technik und Bauen. Die Veranstaltungen werden im Rahmen der Fortbildungsordnung der Architektenkammer anerkannt und mit Fortbildungspunkten honoriert.