2021-10-25T10:16:07+02:00

Projekt Beschreibung

Siegerentwurf und positiver Bauvorbescheid: Wettbewerb Bethmannhof

Frankfurt

Kategorien: Wettbewerb  

BGF+ Architekten freuen sich über die Wettbewerbsauszeichnung und die positiver Bauvorbescheid im Rahmen eines hochbaulichen Realisierungswettbewerbs für den Bethmannhof in Frankfurt am Main. Der Wettbewerb wurde von der Bethmann Liegenschafts KG mit dem Ziel ausgeschrieben, die Bethmannbank wieder zurück in den Bethmannhof zu holen. Das nach dem Krieg aufgebaute Gebäude wurde der Bethmannbank damals zu klein.

Innerstädtische Vernetzung
Der Entwurf von BGF+ sieht vor, dass eine besondere Qualität in der erdgeschossigen Vernetzung des öffentlich zugänglichen Hofs nicht nur zur Bethmannstraße, sondern durch eine interne Passage auch zur Buchgasse und Blauhandgasse geschaffen wird. Obendrein entstehen öffentliche Nutzungen, wie ein Restaurant, sowie ein Museum im Erdgeschoss. Die Jury lobt, dass hierdurch Entwicklungsziele des Innenstadtkonzeptes gelungen aufgegriffen werden.

Für die Zukunft geplant
Die Grundrisse sind klar und logisch sortiert und ermöglichen so eine hohe Flexibilität für die Eigennutzung durch die Bank sowie eine Vermietung von Teilbereichen. Insgesamt stellt der Beitrag nach Ansicht des Preisgerichts, ein klares, robustes und auf allen Planungsebenen integrales Konzept dar, das sich gut weiter entwickeln lässt und die Zielsetzungen der Flächeneffizienz erfüllt.

Mehr Grün und ein besseres Mikroklima im Bethmannhof
Bäume und Pflanzen verbessern und erhalten das Klima in der Stadt und sind auch im Bethmannhof ein zentrales Thema. Wesentliche Fassadenabschnitte werden begrünt und Bäume gepflanzt. Die Bewässerung erfolgt über Regenwasser, das in Zisternen gesammelt wird. Eine geplante Wasserfläche im Lichthof verbessert ebenfalls das Mikroklima.

Nachhaltigkeit, Nutzungsneutralität und energetisches Konzept
Der bestehende Bethmannhof soll zurückgebaut werden. Wieder verwertbare Bauelemente und -teile werden in einer Datenbank katalogisiert und als Sekundärbauteil im Neubau wieder eingebaut. Alternativ werden die Bauteile über eine Bauteilbörse marktfähig gemacht. Historische Bauelemente wie zum Beispiel das Eingangstor werden gesichert, restauriert und wieder eingebaut.
Die Gebäudetypologie des neuen Bethmannhofs ist nutzungsneutral angelegt. Langfristig betrachtet könnte das Gebäude ohne größeren Aufwand in Büros, Ladengeschäfte, Praxen oder sogar zum Wohnen aus- und umgebaut werden.

Das Energiekonzept für den Bethmannhof ermöglicht einen klimaneutralen Betrieb, minimiert den realen Energieverbrauch, sowie die Betriebskosten wie beispielsweise Wartung und Instandhaltung. Durch den Einbau von Fenstern mit KfW-Standard, eine Grundwasser-Wärmepumpe oder das Ausbilden der Gebäudehülle mit niedrigem U-Wert (ca. 0,21 W/(m2K)) wird der Energiebedarf gesenkt. Auch die Abwärme der U-Bahn kann genutzt und mit einer Luft-Wasser-Pumpe in Energie umgewandelt werden. Strom wird mittels PV-Anlage und Photovoltaik-Schindeln auf schrägen Dachflächen erzeugt.

Wettbewerb und Projektbeteiligte
BGF+ Architekten haben in Zusammenarbeit mit den Fachplanern Ee concept GmbH, Darmstadt ein Konzept für das Thema Energie und Nachhaltigkeit entwickelt. Zusammen mit dem Ingenieurbüro Knippershelbig GmbH, Stuttgart entstand ein Konzept für ein monolithisches und skulpturales Leichtbetongebäude.

Der einstimmige Siegerentwurf als 2. Preis (ein 1. Preis wurde nicht vergeben) wird jetzt leicht modifiziert der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Stadtplanungsamt und die Denkmalpflege haben sich an so prominenter Stelle ein Mitspracherecht offengehalten. Es ist geplant, dass das derzeit interimsweise von Massif Central genutzte Gebäude in circa fünf Jahren abgebrochen und neu gebaut wird. Der positive Bauvorbescheid liegt vor.

Aus dem Protokoll der Jury
Die Jury hält im Preisgerichtsprotokoll zur Arbeit der BGF+ Architekten fest: „Kontinuität und Wandel ist die Überschrift dieses Beitrages und bringt die Haltung des Entwurfes auf den Punkt. Städtebaulich sieht der Entwurf sich in der Kontinuität der Gebäudetypologien dieses Ortes und begründet sich nicht nur auf den heutigen Bestand, sondern auch auf vorangegangene historische Entwicklungsstufen der Bebauung bezüglich der Blockränder und innenliegender Höfe und Gärten.“

Wettbewerbsentwurf

Entwurf Bauvoranfrage

Nach oben